Folgender Bericht erschien im Willisauer Bote vom Freitag 1. März

Die Vereinsmitglieder des FC Zell gaben an der 59.Generalversammlung ihr Okay für den mittelfristigen Verbleib auf der Zeller Gass. Eine neue Anlage auf dem Stockhof ist damit vom Tisch.

Gross war die Hoffnung des FC Zell, im Stockhof in Hüswil einen neuen Platz inklusivem Clubhaus zu bauen. Das Projekt geriet aber ins Stocken, die Gründe dafür sind vielfältig. Die strikte
Umsetzung des neuen Raumplanungsgesetzes von 2013 lässt wenig Spielraum, entsprechend langwierig zeigten sich die Verhandlungen mit dem Kanton. Mit ungewissem Ausgang. Das veranlasste den Verein einen Plan B anzustreben: die längerfristige Lösung für den Hauptplatz mit dem Clubhaus auf der Gass in Zell.

Dank der guten Zusammenarbeit mit den grosszügigen Eigentümern des Platzes, der Marti Transport AG, wurde ein unbefristeter Vertrag aufgesetzt. Die Marti Transporte AG kann erstmals im Jahr 2049 aus dem Vertrag aussteigen, mit einer Ausnahmeregelung: Kann das Unternehmen auf der Zeller Allmend keinen Kies mehr abbauen, ist der Vertrag bereits auf das Jahr 2039 kündbar. 

FC bleibt flexibel
Laut Vizepräsident Roland Leuenberger ist dieses Szenario sehr unwahrscheinlich und erlaubt dem Verein, mit einem «Zeithorizont von mindestens 30 Jahren zu planen». Dem Bau eines neuen Clubhauses steht dann nichts mehr im Wege. Zu diskutieren gab anschliessend der Nebenplatz Gass 2, welcher nicht der Marti Transport AG gehört. Auch hier wird der Verein das Gespräch mit dem Eigentümer für eine längerfristige Miete suchen. Roland Leuenberger sagte am Mittwochnachmittag
gegenüber dem WB: «Für den Hauptplatz haben wir eine langfristige Lösung gefunden. Das Gleiche planen wir auch für den Nebenplatz. Dazu sind aber noch weitere Abklärungen und Gespräche nötig. Noch ist nichts spruchreif.»

Gibt Planungssicherheit
Ebenfalls kam von einem Mitglied die Frage nach der Unterstützung der Gemeinde, welche für das Projekt Stockhof bereits konkrete Zusagen gemacht hatte. Gemeindepräsident Markus Tremp versprach: «Wir werden den FC nicht hängen lassen», mochte aber keine konkreten Versprechungen machen. Gegenüber dem WB sagte Tremp: «Wir begrüssen den getroffenen Entscheid des FC Zell, weil der Fussballplatz nun für die nächsten 30 Jahre gesichert ist. Das gibt dem FC für eine lange Zeit Planungssicherheit für seine Infrastruktur und den fussballerischen Betrieb.» Und: «Es ist aus unserer Sicht nicht selbstverständlich, dass ein Landbesitzer sich so lange binden lässt und dem FC Zell die Möglichkeit einer jeweiligen einseitigen Kündigung auf drei Jahre zugesteht.»

Auf die Frage, ob die Umzonung der Liegenschaft Stockhof in eine Freizeitund Sportzone damit hinfällig ist, sagt Tremp: «Der Stockhof wäre ein absolut tolles Projekt für die zukünftige Gemeindeentwicklung und würde hervorragend ins strategische Konzept der Gemeinde passen. Aber das vom Volk angenommene neue Raumplanungsgesetz hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.» Es sei nicht von der Hand zu weisen, dass aus der heutigen gesetzlich vorgegebenen raumplanerischen Sicht eine Umsetzung sehr schwierig sei. «Das zeigt sich in der aktuellen Arbeit in der  Ortsplanungskommission.»

Schliesslich kam die Versammlung der Empfehlung des Vorstands und der Baukommission nach, den vorliegenden Mietvertrag geschlossen zu unterzeichnen.

Daniel Bucher verlängert
Nicht nur infrastrukturell, sondern auch auf sportlicher Ebene wurden die Weichen für die Zukunft gestellt. Der Verein freute sich bekannt zu geben, dass der Vertrag mit Trainer Daniel Bucher und Coach Adrian Fischer von der 1.Mannschaft um ein weiteres Jahr verlängert wurde. Ebenfalls Positives gab es aus der gut funktionierenden Juniorenabteilung zu hören, wo insbesondere der Aufstieg der eigenen C-Junioren im Sommer 2018 in die Coca-Cola-League, der höchsten Spielklasse des Innerschweizer Fussballverbandes, aufhorchen liess. Auch finanziell bleibt der Verein auf gesunden Beinen. Das Jahr 2018 lieferte eine schwarze Null mit solidem Vereinsvermögen. Dank konsequent getätigter Rückstellungen kann der Verein auch mit einem gewissen Spielraum das Projekt «neues Clubhaus»
angehen. tj/swe